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Siemz-Niendorf

Groß Siemz

Ursprünglich war Groß Siemz ein bischöfliches, sackartig aufgebautes Angerdorf. Klein Siemz, am Rande eines kleinen Sees gelegen, war ebenfalls ursprünglich bischöflich. Der Dorfteich und der davor liegende Platz werden heute oft zu Festlichkeiten und zum Baden genutzt.

Anfang des 19. Jahrhunderts befand sich an der Straße zwischen Schönberg und Niendorf ein Chausseewärterhäuschen, an dem die Fuhrwerke ein Straßenbenutzungsgeld zu entrichten hatten. Geschichtsträchtig sind auch die Bauernhöfe I, II, VI und die Dorfstraße 3 in Groß Siemz sowie die Bauernhöfe I, II, III, V und VI in Klein Siemz. Sie sind sie denkmalgeschützt. „Unbebauter Ort“ bedeutet der Name des Rundlingsdorfes Lindow. Auch Lindow war bischöflich und hat denkmalgeschützte Bauernhäuser. Hier ist der Lindower Scheunenkultur e.V. ansässig. Dieser Verein richtete die Kulturscheune her, in der heute Veranstaltungen stattfinden.

Torisdorf war anfänglich ein reines Bauerndorf. Es gibt hier die ältesten Belege aus dem Jahre 1406 und 1423. Über deren Verhältnisse gibt das Pachtregister Bischof Georgs von Blumenthal von 1525 Auskunft. 1552 müssen einige Bauernstellen aufgehoben worden sein und sich das Gut mit Äckern und Gebäuden gebildet haben. Die gesamte Anlage wurde im 17. Jahrhundert gestaltet, also auch das Gutshaus (Bauernhaus), welches von zwei Gräben mit Zugbrücken umgeben war. Das Gutshaus wurde 1960 abgerissen. Im parkähnlichen Garten sind heute noch zwei 500-jährige Eiben erhalten. Sehenswert ist der im Park anzutreffende Lerchensporn (im Volksmund „Gundlachblume“), der im Mai rot-weiß blüht. Hier ist der größte geschlossene Bestand dieser Art in Mecklenburg-Vorpommern zu finden. Der Park und die Schmiede in der Hauptstraße 10 stehen heute unter Denkmalschutz.

Niendorf

Zu erreichen ist Niendorf über die Landesstraße Schönberg – Ratzeburg. Der ländliche Charakter dieser Gemeinde wird durch ihre Lage im Nordwesten einer Moränenlandschaft an der Maurine und ihren Niederungen geprägt.

Bekannt geworden ist die Niendorf durch den Ortsteil Bechelsdorf (Trebethestorp, „Ort des Treboto“, kleiner Rundling mit nur einem Zugang) und das früher dort gelegene Schulzenhaus. Das Schulzenhaus wurde früher als offene Gerichtslaube genutzt. Hier sprachen bischöfliche, später fürstliche Beamte, Recht für die umliegenden Ortschaften. 1960 wurde dieses Schulzenhaus mit der dazugehörigen Scheune (1518 erbaut) nach Schönberg umgesetzt und dort als Denkmalhof wieder errichtet. Ein weiteres bekanntes Gebäude ist der „Eulenkrug“ in Ollndorf – Ausbau. Diese Gaststätte ist gelegen an der Landesstraße Schönberg – Ratzeburg. 

Am Giebel der ehemaligen Schule in Ollndorf – Ausbau, befindet sich ein einmaliger Backsteinfries. Hier wird die Begegnung Kaiser Karls IV mit Bischof Heinrich Wittorp im Jahr 1375 darstellt. Voran reiten der Kaiser und der Bischof im Gespräch. Zwei Knappen dahinter tragen Helm und Lanze des Kaisers, ein Mönch trägt das Kreuz. Dann folgen einige Ritter und Mönche zu Pferde. Auf einem kleinen Wagen wird das Sanitäts- und Verbandsmaterial für den Feldscher mitgeführt, den Schluss des Zuges bildet das Fußvolk mit seinen Lanzen.

Niendorf (Nienthorpe, „das neue Dorf“), heute nur noch der Rest eines Rundlings an der Chaussee Schönberg – Ratzeburg, war früher als Sitz des „Rates der Gemeinde“ der Mittelpunkt für die umliegenden Dörfer. 

Auf frühgeschichtliche Siedlungsspuren weisen die Kegelgräber in Bechelsdorf (Rugenberg, Eckernkoppel) in Ollndorf (Dweerlannsbarg) und in Törpt („Dannenbarg“) hin.